Wie wird Gas gefördert ?

Gas wird in der Regel aus unterirdischen Lagerstätten gefördert, die sich oft in Tiefen von mehreren tausend Metern befinden. Die meisten Erdgaslagerstätten befinden sich in Sedimentgesteinen wie Sandstein, Kalkstein und Schiefergestein. Die Förderung von Erdgas erfolgt in der Regel in drei Schritten:

  1. Erkundung: Zunächst muss eine potenzielle Erdgaslagerstätte gefunden werden. Dies geschieht durch geologische Untersuchungen und seismische Messungen, bei denen Schallwellen in den Boden geschickt werden, um die geologischen Strukturen zu untersuchen.
  2. Bohrung: Sobald eine geeignete Lagerstätte gefunden wurde, wird eine Bohrung in den Boden abgeteuft. Diese Bohrung kann je nach Tiefe und geologischen Bedingungen mehrere Wochen oder Monate dauern. Bei der Bohrung wird in der Regel eine Bohrsäule mit einer rotierenden Bohrspitze eingesetzt, die den Boden aufbricht und das Bohrloch nach unten erweitert.
  3. Förderung: Wenn das Bohrloch fertiggestellt ist und die Erdgaslagerstätte erreicht wurde, kann das Gas gefördert werden. Die Förderung erfolgt durch das Entweichenlassen von Druck im Bohrloch, um das Gas an die Oberfläche zu bringen. Das Gas wird dann in Pipelines geleitet, wo es aufbereitet und zur Weiterverarbeitung und Verwendung transportiert wird.

Die genaue Methode der Gasförderung kann je nach geologischen Bedingungen und den örtlichen Vorschriften und Gegebenheiten variieren.

Woher kommt das Gas für Deutschland?

Deutschland bezieht das meiste Gas aus verschiedenen Ländern, darunter Russland, Norwegen, die Niederlande und Dänemark. Russland war der größte Lieferant von Erdgas nach Deutschland und lieferte etwa ein Drittel des gesamten Gasbedarfs des Landes.

Ein großer Teil des importierten Erdgases wird über Pipelines transportiert, die durch mehrere Länder verlaufen, bevor sie Deutschland erreichen. Beispielsweise verläuft die Nord Stream-Pipeline, die Gas aus Russland nach Deutschland transportierte, durch die Ostsee und Deutschland.

Ein Teil des Gasbedarfs wird auch in Form von verflüssigtem Erdgas (LNG) importiert, das mit speziellen LNG-Tankern transportiert wird und dann in deutschen LNG-Terminals wieder in gasförmigen Zustand gebracht wird.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Deutschland auch selbst Gas produziert, vor allem in der Nordsee und in einigen Onshore-Felder. Der Anteil der einheimischen Gasproduktion ist jedoch begrenzt und deckt nur einen kleinen Teil des gesamten Gasbedarfs des Landes ab.